Förderprogramme und -projekte für Akademikerinnen
Das Ziel der meisten Programme und Projekte zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft ist die proaktive Unterstützung der Umsetzung struktureller Gleichstellungsmaßnahmen innerhalb des institutionellen Forschungs- und Wissenschaftsbetriebs sowie die Etablierung von Coachings, Workshops und Netzwerkangeboten für die Wissenschaftlerinnen selbst.
Eine Auswahl an fächerübergreifenden bundesweiten Förderprogrammen und -projekten:
- Das Professorinnenprogramm des BMBF
- Kontaktstelle „Frauen in die EU-Forschung“ (FiF) des BMBF
- Metavorhaben „Innovative Frauen im Fokus“ (meta-IFiF) (BMBF-gefördert)
- Forschungsprojekt WIM – Wissenschaftlerinnen in die Medien (BMBF-gefördert)
- Förderprogramme und Einzelförderungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
- Deutscher Akademikerinnenbund e.V.
Mit dem Professorinnenprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) will die Regierung einen Anreiz für den wissenschaftlichen Betrieb schaffen, gleichstellungsfördernde Maßnahmen umzusetzen. Hochschulen mit besonders überzeugendem Gleichstellungskonzept können die Förderung von bis zu vier Stellen für weiblich besetzte Professuren beantragen. Das Gleichstellungskonzept kann beispielsweise die Förderung junger Nachwuchswissenschaftlerinnen, umfangreiche Kinderbetreuungsangebote und ein gleichstellungsförderndes Berufungskonzept beinhalten.
Die Kontaktstelle „Frauen in die EU-Forschung“ (FiF) ist ein Angebot des Referats für Chancengerechtigkeit in Bildung und Forschung des BMBF. Sie bietet Wissenschaftlerinnen Informationen und Beratung rund um die EU-Forschungsrahmenprogramme an. Dazu werden neben Beratungen auch Workshops und Vorträge angeboten. Ziel des Programms ist es, mehr Frauen in die EU-Forschungsprogramme zu integrieren und so deren Förderung in der Wissenschaft voranzubringen. Die Kontaktstelle FiF selbst bietet aber keine Stipendien an.
Das Metavorhaben „Innovative Frauen im Fokus“ (meta-IFiF) forscht zur Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft und bietet viele Informationen zum Thema. Plus: Vorträge und Impulse.
Das Forschungsprojekt WIM – Wissenschaftlerinnen in die Medien ist ein dreijähriges Forschungsprojekt, dass untersucht, wie es um die Präsenz von Wissenschaftlerinnen in den (sozialen) Medien steht – und was für eine bessere Sichtbarkeit getan werden kann.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bietet sowohl Wissenschaftlerinnen als auch wissenschaftlichen Einrichtungen verschiedene Maßnahmen zur Erlangung von Chancengleichheit. Förderprogramme und Einzelförderungen beispielsweise in Form von Stipendien oder Sachbeihilfen sollen dabei helfen, akademische Arbeitsrahmenbedingungen familienfreundlicher zu gestalten und mehr weibliche Wissenschaftlerinnen in Forschung und Lehre zu bringen sowie dort zu etablieren.
Der Deutsche Akademikerinnenbund e.V. ist ein Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, Frauen in der Wissenschaft zu fördern, zu vernetzen und mithilfe von Mentoring-Programmen in ihrer wissenschaftlichen Karriere zu begleiten und zu beraten.
Speziell für Wissenschaftlerinnen in den MINT-Fächern
Das Programm MINTvernetzt wird ebenfalls vom BMBF gefördert und durch Universitäts-, Projekt- und Stiftungsorgane begleitet und umgesetzt. Ziel des Programms ist es, das Interesse von Mädchen und jungen Frauen (und anderen benachteiligten Gruppen) für MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu wecken und zugleich Vernetzungs- und Transfermöglichkeiten innerhalb der MINT-Community zu schaffen.
Mentoringprogramme für Frauen im Wissenschaftsbetrieb
Mentoringprogramme dienen seit Jahrzehnten der Begleitung und Unterstützung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in ihrer akademischen Karriere. Das Konzept stützt sich ursprünglich auf die Idee, dass Wissen von Erfahrenen an Neulinge weitergegeben wird. Zeitgemäße Mentoring-Programme erweitern diesen Ansatz und denken das Mentoring als einen Austausch zwischen den Mentorinnen und den Personen, die diese Form der Unterstützung in Anspruch nehmen, den sogenannten Mentees. Es entsteht ein beidseitig profitabler Arbeitsprozess.
Spezielle Mentoringprogramme widmen sich gezielt der Förderung von Frauen in der Wissenschaft. Der Bundesverband Mentoring in der Wissenschaft bietet eine deutschlandweite Übersicht zu Mentoringprogrammen – nach Bundesländern und Universitäten sortiert. Zudem stellt beispielsweise die Max-Planck-Gesellschaft mit dem Minerva-FemmeNet ein Programm zur Verfügung, das die Wissenschaftskarriere von Frauen innerhalb der Gesellschaft auf allen Qualifikationsebenen fördert.
Ein weiteres Beispiel: Die RWTH Aachen hat für Medizinstudentinnen das Mentoringprogramm TANDEM ins Leben gerufen, das Frauen auf unterschiedlichen Karrierestufen und Fachbereichen unterstützt. Eins der Programme ist TANDEMmed, das sich an Medizinstudentinnen ab dem siebten Semester wendet; academics-Nachwuchswissenschaflterin Prof. Carolin Schneider hat hier als Mentee Unterstützung erfahren und gibt ihr Wissen nun als Mentorin an jüngere Studierende oder Promovierende weiter.