Ist eine Eigenbewerbung oder der Vorschlag durch Dritte vorzuziehen?
Die Bedeutung und Höhe eines Wissenschaftspreises ist häufig eng mit der Art der Bewerbung verbunden. Allgemein gilt: Je höher das Ansehen eines Preises, desto seltener ist eine Eigenbewerbung möglich, und umgekehrt.
Zunächst sollten Sie sich genau mit der Preisausschreibung befassen – wird ausdrücklich eine Eigenbewerbung gefordert oder sollte der Vorschlag von Ihrem Betreuer (Doktormutter, Doktorvater) oder gar vom Rektor/Präsident der Hochschule erfolgen?
Zwar begrüßen Hochschulrektoren und Präsidenten für gewöhnlich Preisvorschläge, trotzdem ergreifen sie eher selten die Initiative, Forscher ihrer Einrichtung für einen Wissenschaftspreis vorzuschlagen, da sie – insbesondere in Bezug auf ihnen bisher unbekannte Nachwuchswissenschaftler – wiederum selbst auf Hinweise und Vorschläge angewiesen sind.
Wichtig ist an dieser Stelle: Schlagen Sie sich nicht selbst bei der Hochschulleitung für eine Nominierung vor, sondern bitten Sie einen Fachkollegen Ihres Vertrauens, mit dem Sie möglichst räumlich nicht zu eng zusammenarbeiten, der aber über Ihre Forschung dennoch im Bilde ist, darum, dies zu tun und dabei den „regulären Dienstweg“ über Ihren Fachbereich / die Institutsleitung / die Fakultät einzuhalten.
Was gehört in meine Bewerbung um einen Wissenschaftspreis?
Bei den Unterlagen, die bei der Bewerbung um einen Wissenschaftspreis erforderlich sind, handelt es sich üblicherweise um folgende Unterlagen:
- eine ausführliche Antragsbegründung und/oder ein Motivationsschreiben
- den Lebenslauf/die Vita des auszuzeichnenden Wissenschaftlers
- die zu prämierende Arbeit
- einschlägige Veröffentlichungen
- Gutachten
Reichen Sie alle Dokumente unbedingt vollständig und in der vorgeschriebenen Form und Stückzahl ein.
Gutachten sind in erster Linie für Nachwuchswissenschaftler von Belang – bei Nachwuchs- und Promotionspreisen sind das in aller Regel die Promotionsgutachten, bei anderen Preisen erwartet die Auswahlkommission meist lediglich eine Würdigung durch den Antragssteller und/oder einen Fachvertreter.
Tipps für das Motivationsschreiben für einen Wissenschaftspreis
- Gestalten Sie Ihre Bewerbung im Allgemeinen und Ihr Motivationsschreiben im Besonderen so, dass Sie sowohl die Institution, die den Wissenschaftspreis stiftet, als auch die Gutachter und die Auswahlkommission von der Preiswürdigkeit Ihrer Arbeit überzeugen können. Berücksichtigen Sie dieses Ziel im Hinblick auf Form und Inhalt Ihrer Bewerbung.
- Äußere Form: Wählen Sie ein ansprechendes Äußeres und legen Sie Ihre Bewerbung mitsamt aller Dokumente übersichtlich und anschaulich an.
- Insbesondere kleinere Stiftungen, die Wissenschaftspreise vergeben, besetzen ihre Auswahlkomitees nicht ausschließlich mit einschlägigen Wissenschaftlern. Häufig sitzen in den Kommissionen auch wissenschaftliche Laien und Personen des öffentlichen Lebens. Bauen Sie ihr Schreiben daher stringent und übersichtlich auf, formulieren Sie möglichst allgemeinverständlich.
- Fokussieren Sie sich im Motivationsschreiben darauf, ausführlich und überzeugend zu begründen, warum Sie mit Ihren wissenschaftlichen Ergebnissen einen überragenden Beitrag geleistet haben.