Doktorarbeit nebenberuflich schreiben
In Ausnahmefällen kann es sinnvoll sein, die Doktorarbeit nebenberuflich zu schreiben, also berufsbegleitend zu promovieren. Dies ist besonders dann empfehlenswert, wenn die berufliche Tätigkeit inhaltlich mit dem Thema der Doktorarbeit in Verbindung steht und beispielsweise für ein bestehendes oder geplantes Produkt geforscht wird.
Dieses Vorhaben kann jedoch sehr fordernd sein, gutes Zeitmanagement und Organisationstalent sind unabdingbare Voraussetzungen. In der Praxis kann es zudem zu problematischen Situationen kommen, die den gleichzeitigen Fokus auf Beruf und Doktorarbeit erschweren. „In der Biologie müssen für eine Dissertation meist umfangreiche Versuche durchgeführt werden. Die Anwesenheit im Labor ist oftmals unverzichtbar, und das häufig zu unregelmäßigen Zeiten. Der Rhythmus wird vom Untersuchungsgegenstand vorgegeben”, erklärt Elbing. „Trotzdem einer geregelten Arbeit im Unternehmen nachzugehen, gestaltet sich oft als schwierig.”
Ein weiterer Punkt: Für forschende Biologen ist ein intensiver Austausch mit Kollegen wichtig. Dies erfordert die Bereitschaft und zeitliche Flexibilität, an Kongressen und anderen Veranstaltungen teilzunehmen.
Lohnt sich ein Zweitstudium nach dem Biologiestudium?
Etwa 80 Prozent der Biologiestudenten, die ihren Bachelor-Abschluss in der Tasche haben, setzen ihr Studium bis zum Master fort. Anders als das Vordiplom früher ist der Bachelor jedoch ein eigenständiger, berufsqualifizierender Abschluss, an den Studenten ein Zweitstudium in anderen Fächern anknüpfen können. Ein Pädagogik-Studium im Anschluss an einen Bachelor in Biologie könnte beispielsweise sinnvoll sein, falls eine Tätigkeit als Lehrer angestrebt wird. Oder ein Master-Abschluss in Umweltkommunikation, falls eine Spezialisierung in diese Richtung gewünscht ist.
Ein komplettes Zweitstudium nach dem Master in Biologie ist nur bedingt empfehlenswert, allein schon vom Zeitaufwand her. „Zusatzqualifikationen sind immer gut, doch die müssen sich nicht durch ein Zweitstudium angeeignet werden”, sagt Elbing. „Zudem ist ein Zweitstudium keine Garantie, dass es hinterher nahtlos ins Berufsleben übergeht.” Praktika, Traineeprogramme, Weiterbildungseinrichtungen oder Honorarjobs seien mit einem Master in der Hand oft die bessere Alternative, um sich weiter fortzubilden und einen Einstieg ins Berufsleben zu finden.