Das Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in Bochum besetzt im gemeinsamen
Verfahren mit der Bergischen Universität Wuppertal eine
W2-Universitätsprofessur im Fachgebiet
Informatik „Design vertrauenswürdiger
Künstlicher Intelligenz“ (m/w/
Die Stelle ist in der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften als
W2-Universitätsprofessur zum 1. Januar 2024 zu besetzen (gem. § 36 HG
NRW, Bes.-Gruppe W2 LBesG NRW).
Der*Die Stelleninhaber*in soll am CAIS als Forschungsprofessor*in das Forschungsprogramm
„Design vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz“ leiten,
das in Kooperation mit der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften
der Bergischen Universität Wuppertal durchgeführt wird.
Die Forschungsprofessur am CAIS wird für fünf Jahre nach dem Jülicher Modell
eingerichtet und vom CAIS mit Stellen für Wissenschaftler*innen ausgestattet.
Danach wird sie als reguläre W2-Professur an der Bergischen Universität
Wuppertal unbefristet weitergeführt. Unmittelbar nach der Berufung wird der*die
Stelleninhaber*in zur Wahrnehmung der Forschungsaufgaben beim CAIS
in Bochum für fünf Jahre beurlaubt. An der Universität Wuppertal hat der*die
Stelleninhaber*in während der Beurlaubung weiterhin eine Lehrverpflichtung im
Umfang von zwei Lehrveranstaltungsstunden.
Das CAIS wird seit 2021 im Rahmen einer institutionellen Förderung durch
das Land Nordrhein-Westfalen zu einem zentralen Institut für Digitalisierungsforschung
ausgebaut. Das Institut verfolgt das Ziel, aktiv an der gesellschaftlichen
und technologischen Gestaltung der digitalen Transformation durch
Forschung mitzuwirken, die sich auf die Potenziale und Herausforderungen für die
Menschen konzentriert. Human- und technikwissenschaftliche Fächer werden
in interdisziplinären Forschungsprogrammen verzahnt, die den Bogen von
anwendungsorientierten Fragestellungen bis zu den Grundfragen einer digitalen
Ethik spannen. Wissenstransfer in die Gesellschaft und Zusammenarbeit mit
Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sind dabei wesentliche
Aspekte. Vier Forschungsprogramme werden in den nächsten Jahren am CAIS
umgesetzt, zwei Programme haben bereits begonnen: „Digitale demokratische
Innovationen“ und „Bildungstechnologien und Künstliche Intelligenz“.
Das Programm „Design vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz“ versteht
sich in der europäischen Agenda, Prinzipien einer vertrauenswürdigen Künstlichen
Intelligenz zu erarbeiten, technisch zu realisieren und gemeinsam mit
Nutzer*innen in praktischen Anwendungsfeldern zu erproben. Mit einem Schwerpunkt
in der informatischen Forschung und der Entwicklung von Methoden und
Algorithmen soll eine interdisziplinäre Zusammenarbeit u. a. mit den Sozialwissenschaften,
der Psychologie, Bildungsforschung und Ethik und ein Austausch
mit den anderen Forschungsprogrammen am CAIS stattfinden.
Mögliche Themenbereiche des Programms sind
- Dimensionen der Vertrauenswürdigkeit Künstlicher Intelligenz und ihre technische
Umsetzbarkeit,
- Erklärbarkeit Künstlicher Intelligenz mit einer Rückspiegelung von Erklärungsversuchen
an unterschiedliche Nutzer*innengruppen,
- Entwicklung, Analyse und Evaluation verbesserter Methoden der Künstlichen
Intelligenz mit Blick auf Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit, z. B. bei
der Sicherung von Diskriminierungsfreiheit,
- Empirische Studien zu Vertrauen in KI-Methoden unter Berücksichtigung
interaktiver und partizipativer Ansätze, z. B. bei Human Machine Interaction,
- Entwicklung und Integration nachweisbar zuverlässiger Methoden der künstlichen
Intelligenz in der Technik und in den Naturwissenschaften,
- Quantifizierung von Unsicherheit und Erkennung von Out of Distribution
Daten (OOD) als Gradmesser der Vertrauenswürdigkeit von KI,
- Entwicklung und Erprobung technisch-methodischer Einbeziehung von
Ethikrichtlinien für KI im Sinne von Ethical by Design zusammen mit der Entwicklung
von Metriken und Testdatensätzen als Grundlage für Zertifizierungen.
Aufgabengebiet der Forschungsprofessur am CAIS
Die Forschungsprofessur leitet am CAIS das Forschungsprogramm „Design
vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz“ und nimmt inhaltliche und organisatorische
Koordinationsaufgaben für das Programm wahr. Die Professur betreut
die Teilprojekte und übernimmt Erst- oder Zweitbegutachtungen für die Promovierenden.
Insbesondere ist sie für die interdisziplinäre Zusammenarbeit und
inhaltliche Zusammenführung in dem Forschungsprogramm verantwortlich und
sorgt dafür, dass aus den Arbeitsgruppen und Einzelprojekten generalisierbare
Ergebnisse entstehen. Die Professur unterstützt die interne Vernetzung mit
den anderen Forschungsprogrammen des CAIS und die externe Vernetzung
mit Forschungsinitiativen an Universitäten und Forschungseinrichtungen. Sie
beteiligt sich außerdem in Kooperation mit dem CAIS-Team für Wissenschaftskommunikation
an dem Wissenstransfer und der Öffentlichkeitsarbeit des
Programms. Der*Die Stelleninhaber*in ist darüber hinaus bereit, sich an der
Bergischen Universität Wuppertal und dem CAIS an der Einwerbung von Drittmitteln
zu beteiligen.
In Abstimmung mit dem Team des CAIS konkretisiert der*die Stelleninhaber*in
die Agenda des Forschungsprogramms „Design vertrauenswürdiger Künstlicher
Intelligenz“ und entwickelt das Profil für die Projektstellen. Für das Programm
stehen zunächst eine Postdoc-Stelle und vier Stellen für Promovierende zur
Verfügung. Die Stellen sollen interdisziplinär besetzt werden.
Aufgabenprofil der Professur an der Bergischen Universität Wuppertal
Die Bergische Universität Wuppertal und die Fakultät für Mathematik und
Naturwissenschaften erwarten, dass der*die Stelleninhaber*in sich von
Beginn an auch engagiert an den universitären Forschungsaktivitäten beteiligt
und sie mit der Forschung am CAIS vernetzt. Erwartet wird zudem, dass
der*die Stelleninhaber*in nach Ablauf der Beurlaubung an das CAIS sein*ihr
Forschungsprogramm mit Bezügen zu den vorhandenen Schwerpunkten High
Performance Computing, Data Analytics und Algorithmik weiterführt.
Die Lehre ist nach der Beurlaubung im gesetzlich vorgesehenen Umfang (derzeit
neun Lehrveranstaltungsstunden) überwiegend in den Grundvorlesungen und
weiterführenden Lehrveranstaltungen der Studiengänge Informatik und Informationstechnologie
sowie im Service für andere Studiengänge zu erbringen.
Erwartet wird, dass die Professur sich stark in das interdisziplinäre Zentrum
für Machine Learning and Data Analytics (IZMD) einbringt, weitere Drittmittel
einwirbt, sich aktiv an Forschungskooperationen der Fachgruppe und des
IZMD beteiligt und insbesondere die Zusammenarbeit mit dem CAIS fortführt.
Erwünscht ist zudem eine Kooperation mit Arbeitsgruppen aus dem Institut für
Mathematical Modelling, Analysis and Computational Mathematics. Die Mitarbeit
in der akademischen Selbstverwaltung nach Beendigung der Beurlaubung
wird als selbstverständlich erachtet.
Kompetenzprofil für die Professur
- Promotion in Informatik oder in einem verwandten Gebiet.
- Profilierte Forschungsreputation belegt durch international sichtbare Publikationen.
- Ausgewiesene Forschungsexzellenz im Bereich der Künstlichen Intelligenz
oder des Maschinellen Lernens mit klar erkennbaren Bezügen zum Forschungsprogramm
„Design vertrauenswürdiger KI“.
- Erfahrung bei der Einwerbung von drittmittelfinanzierten Forschungsprojekten.
- Grundlegendes Interesse an der Beziehung von Informatik und Gesellschaft
und der Erforschung und Gestaltung der Wechselwirkungen von technischen
Innovationen und sozialen Entwicklungen.
- Offenheit und Bereitschaft zur Mitwirkung an der gesellschaftlichen Einbettung
digitaler und algorithmischer Systeme und ihrer ethischen Bewertung
und rechtlichen Regulierung.
- Bereitschaft zu interdisziplinärer Forschung gemeinsam mit den Sozial- und
Geisteswissenschaften.
- Organisationskompetenz, integrative Kommunikations- und Teamfähigkeit.
- Interesse an Wissenstransfer und Wissenschaftskommunikation sowie der
Zusammenarbeit mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
- Klare Bezüge/Anknüpfungspunkte zu den Arbeitsgruppen der Informatik der
Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften und zum IZMD und Bereitschaft
zur Beteiligung an Verbundprojekten.
- Pädagogische Eignung und Bereitschaft zur Übernahme von Grundvorlesungen
in den Informatik-Studiengängen.
- Gute deutsche und englische Sprachkenntnisse.
- Erfüllung der Voraussetzungen nach § 36 Hochschulgesetz NRW.
Einstellungsvoraussetzungen
Von dem*der Bewerber*in wird neben einer besonderen Befähigung zu wissenschaftlicher
Arbeit, die in der Regel durch die Qualität einer Promotion nachgewiesen
wird, pädagogische Eignung erwartet, die durch eine entsprechende Vorbildung
belegt wird oder ausnahmsweise im Berufungsverfahren festgestellt wird.
Darüber hinaus sind zusätzliche wissenschaftliche Leistungen nachzuweisen,
die ausschließlich und umfassend im Berufungsverfahren bewertet werden;
diese Leistungen werden bei der Berufung auf eine erste Professur im Rahmen
einer Juniorprofessur, einer Habilitation oder einer Tätigkeit als wissenschaftliche*
r Mitarbeiter*in an einer Hochschule oder einer außeruniversitären
Forschungseinrichtung oder im Rahmen einer wissenschaftlichen Tätigkeit in
Wirtschaft, Verwaltung oder in einem anderen gesellschaftlichen Bereich im
In- oder Ausland erbracht.
Die Bergische Universität Wuppertal und das Center for Advanced Internet
Studies betrachten die Gleichstellung aller Menschen als eine wichtige Aufgabe,
an deren Umsetzung der*die Stelleninhaber*in mitwirkt.
Wir bieten
- Attraktives Umfeld für eigene Forschungsarbeit und ihre Vernetzung.
- Entwicklung und Umsetzung von innovativer Forschung und wissenschaftlicher
Kollaboration in einem gesellschaftlich hochaktuellen Bereich.
- Spannende und herausfordernde Leitungstätigkeit mit eigenverantwortlichem
Gestaltungsspielraum.
- Zusammenarbeit mit einem exzellenten und erfahrenen Team.
- Individuell vereinbarte Vergütung entsprechend den flexiblen Möglichkeiten
der W-Besoldung des Landes Nordrhein-Westfalen, ergänzt um die Möglichkeit
einer leistungsorientierten Zulage.
Bitte richten Sie Ihre elektronische Bewerbung unter der
Kennziffer P22020
mit aussagekräftigen Unterlagen und einer Ideenskizze zu möglichen Zielen
und Fragestellungen eines interdisziplinären Forschungsprogramms „Design
vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz“
bis zum 28.02.2023
in einem einzigen PDF-Dokument an
KI@cais-research.de
und
bewerbungen@uni-wuppertal.de.
Nähere Auskünfte erteilen der wissenschaftliche Direktor des CAIS, Prof. Dr.
Michael Baurmann:
michael.baurmann@cais-research.de und Prof. Dr. Andreas
Frommer für die Bergische Universität Wuppertal:
frommer@uni-wuppertal.de.
Die Verwirklichung der Chancengleichheit ist wichtiger Bestandteil der Personalpolitik
an der Bergischen Universität Wuppertal und dem Center for Advanced
Internet Studies. Beide Einrichtungen fördern aktiv die berufliche Gleichstellung
aller Menschen. Bewerbungen von Menschen gleich welchen Alters, Geschlechts
(w/m/d) und gleich welcher kulturellen und sozialen Herkunft sind willkommen.
Frauen werden nach Maßgabe des Landesgleichstellungsgesetzes NRW bevorzugt
berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende
Gründe überwiegen. Die Rechte von Menschen mit einer Schwerbehinderung,
bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt zu werden, bleiben unberührt.