Arbeiten an der Uniklinik: Berufsbilder und Jobs
An den 35 deutschen Universitätskliniken sind etwa 38.000 ärztliche und 184.000 nicht-ärztliche Mitarbeitende beschäftigt (Statistisches Bundesamt 2019). Aufgrund des umfassenden medizinischen Angebots arbeiten in Unikliniken nahezu alle Berufsgruppen, die mit der Medizin und der medizinischen Forschung zu tun haben.
Die praktische medizinische Karriere, die für Anwärter in der Regel mit dem Praktischen Jahr bereits während des Medizinstudiums beginnt, gliedert sich innerhalb der Uniklinik in den meisten Fällen wie folgt auf:
- Assistenzarzt mit Ausbildung zum Facharzt
- Facharzt
- Oberarzt
- Chefarztvertreter/Leitender Oberarzt
- Chefarzt.
Unterschieden wird generell zwischen ärztlichen und nicht-ärztlichen Berufen, wobei die nicht-ärztlichen Berufe häufig ebenso mit medizinischer Diagnose und Therapie beschäftigt sind. Zu den nicht-ärztlichen Beschäftigungsgruppen in Unikliniken, die kein klassisches Medizinstudium absolviert haben, zählen unter anderem:
- Pflegepersonal
- Medizinisch-Technische Assistenten (MTAs)
- Hebammen
- Psychologen
- Biologen und Chemiker (Labor)
- Pharmazeuten und pharmazeutisch-technische Assistenten
- Verwaltungsangestellte
- Notfallsanitäter
- Physio- und Ergotherapeuten
- Logopäden
- Hygienekontrolleure.
Ärztliches Personal: Gehalt und Karriereperspektiven
Vorrangig forschendes ärztliches Personal wird entgeltlich behandelt wie alle an einer Universität in Forschung und Lehre Tätigen; ihr Gehalt bemisst sich also nach dem Tarifvertrag der Länder (TV-L). In der Regel werden die Beschäftigten in die Entgeltgruppen E 13 bis E 15 eingeordnet. Als Ärzte an der Uniklinik tätige Professoren werden entsprechend der W-Besoldung vergütet.
Primär mit der Versorgung der Patienten beschäftigte Ärztinnen werden dagegen nach dem Tarifvertrag für Ärzte an Unikliniken (TV-Ärzte) bezahlt. Ihr Gehalt liegt je nach Bundesland nach Angaben des Marburger Bundes bis zu 2.000 Euro brutto monatlich höher als das der vornehmlich forschenden Kollegen. Chefärzte erhalten grundsätzlich ein außertarifliches Gehalt. Eine Übersicht über die Gehaltsstrukturen an Unikliniken finden Sie in dieser Zusammenfassung.
Vor allem für forschende Medizinerinnen sind die Jobaussichten an Universitätskliniken gut. Dabei ist eine Promotion nicht zwangsläufig eine Voraussetzung und hat ebenso keine Auswirkungen auf das potenzielle Gehalt. Um die Karriereleiter an einer Uniklinik zu meistern, sind viel Eigeninitiative, Idealismus und eine hohe Motivation, auch zu Engagement über die formalen Anforderungen hinaus, notwendig. Wer das mitbringt, hat gute Chancen auf eine medizinische Karriere an der Uniklinik.