Duales Studium: Voraussetzungen und Fristen
Für ein duales Studium gelten bestimmte Zulassungsvoraussetzungen, die je nach Stellenangebot unterschiedlich ausfallen können. Mindestqualifikation ist das Fachabitur, einige Unternehmen erwarten auch die allgemeine Hochschulreife (Abitur). Einen generell gültigen Numerus clausus (NC) gibt es nicht, doch wer gute Schulnoten vorweisen kann, wird von den kooperierenden Unternehmen möglicherweise bevorzugt. Bei einem berufsintegrierenden Studiengang ist zudem eine abgeschlossene Berufsausbildung notwendig.
Bewerber und Bewerberinnen müssen zudem beim Vorstellungsgespräch im Unternehmen der Wahl überzeugen, um sich gegen die mögliche Konkurrenz durchsetzen zu können. Da ein duales Studium aufgrund der Doppelbelastung oft kräftezehrender als ein reines Hochschulstudium ist, gehören Durchhaltevermögen, Fleiß und eine hohe intrinsische Motivation ebenfalls zu den Voraussetzungen, die Kandidaten und Kandidatinnen mitbringen sollten.
Wer sich für ein duales Studium bewerben möchte, muss die jeweils geltenden Bewerbungsfristen beachten. Viele Unternehmen stellen ihre Ausschreibungen bereits ein Jahr vor Beginn online und nehmen Bewerbungen nur in einem Zeitfenster von einigen Monaten an. Oft schreiben Firmen ihre Stellen zwischen Juli und Oktober für den Sommer oder Herbst des Folgejahres aus, der Bewerbungszeitraum endet dann in der Regel spätestens im Februar oder März – teilweise auch deutlich früher.
Ein Beispiel: Bei VW startete die Bewerbungsphase am 1. August 2022 und endet am 28. Februar 2023. Das duale Studium beginnt zum Wintersemester 2023/2024.
Das bedeutet: Wer im Jahr 2023 sein Fachabi oder Abitur macht und im selben Jahr noch mit einem dualen Studium beginnen möchte, sollte schon ab dem Sommer 2022 nach Stellenanzeigen Ausschau halten und seine Bewerbung vorbereiten. Nach der erfolgreichen Bewerbung bei einem Partnerunternehmen erfolgt automatisch die Immatrikulation an der zugehörigen Hochschule oder Fachhochschule.
In der Praxis deutlich seltener, aber auch möglich, ist die Bewerbung für ein duales Studium direkt über die Hochschule. Hier durchläuft der Bewerber zunächst das Bewerbungsverfahren der Hochschule und sucht sich dann im Erfolgsfall das passende Partnerunternehmen. Bei vielen Hochschulen sind Bewerbungen das ganze Jahr über möglich, andere haben feste Bewerbungszeiträume. In etwa 90 Prozent der Fälle übernehmen die Unternehmen jedoch die Auswahl der Studierenden, da sie damit auch ihre zukünftigen potenziellen Mitarbeiterinnen aussuchen.
Duales Studium finden: So geht’s
Wer generelles Interesse an einem dualen Studium hegt, kann sich auf verschiedenen Wegen von Angeboten inspirieren lassen:
- Unternehmenswebsites: Firmen und andere Institutionen, die ein duales Studium anbieten, schreiben diese in der Regel auf ihren Websites aus oder informieren zumindest über die Möglichkeit. So bieten beispielsweise Audi, Siemens oder auch das Statistische Bundesamt duale Studiengänge an, ebenso die Polizei, die Bundeswehr oder das Finanzamt.
- Websites der (Fach)Hochschulen: Die Websites der Hochschulen, Fachhochschulen und Berufsakademien informieren meist umfangreich über die Möglichkeiten und Ausgestaltung der dualen Studiengänge, beispielsweise die HAW Hamburg, die Berufsakademie Rhein-Main oder auch die Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin, die den Bachelorstudiengang Soziale Arbeit mit berufspraktischen Erfahrungen in einer Dienststelle des Landes Berlin kombiniert.
- Hochschulkompass: Eine gute Übersicht bietet beispielsweise der Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz. Hier werden alle dualen Studiengänge nach Bundesland sowie nach Art der Ausgestaltung (ausbildungsintegrierend, berufsintegrierend oder praxisintegrierend) gelistet. Im Internet finden sich darüber hinaus viele weitere Websites, die einen Überblick über die Ausbildungsangebote der Unternehmen bieten.