Die Aufgaben eines IT-Consultants
Auf dem Arbeitsmarkt sind sie sehr begehrt und nahezu jedes größere Unternehmen in Deutschland hat Bedarf an ihnen: IT-Consultants. Ist ein IT-Projekt zu groß oder kompliziert, werden sie hinzugezogen. Innerhalb der Informatik-Berufe zählt ihr Job zu den vielseitigsten. Wer hier bestehen will, muss ein echtes Allround-Talent sein.
IT-Berater bewegen sich zwischen IT- und Business-Welt. Sie fungieren als Schnittstelle zwischen Managern, Entwicklern und Ingenieuren. IT-Berater sind so etwas wie „Dolmetscher“: Sie übersetzen Computertechnik in den Business-Alltag ihres Kunden. Das heißt: Wenn Entwickler und Ingenieure etwas entwickeln, unterstützen IT-Consultants bei der Umsetzung und Weiterentwicklung im Unternehmen. Konkret kann das zum Beispiel die Einführung eines E-Ticket-Systems bei einem Verkehrsverbund sein. Oder sie suchen für einen Flughafenbetreiber nach neuen Lösungen für Datenströme.
Wie Unternehmensberater betreiben IT-Consultants auch Qualitätskontrolle – allerdings im IT-Bereich eines Konzerns. So ist es ihre Aufgabe, Mängel oder Schwachstellen zu erkennen. Anschließend Lösungen vorzuschlagen und umzusetzen gehört ebenfalls zum Berufsbild des IT-Consultants. Sie werden auch gebucht, um IT-basierte Arbeitsabläufe effektiver zu gestalten. Dazu vereinfachen oder verbessern sie zum Beispiel bestehende Anwendungen oder implementieren neue Systeme.
Mobilität ist gefragt
IT-Berater arbeiten selten am eigenen Schreibtisch. Sie werden für verschiedene Projekte gebucht und erfüllen diese meist direkt beim Kunden vor Ort – unabhängig davon ob dieser im In- oder Ausland sitzt. Die Projekte werden dabei von Anfang bis Ende betreut, also von der Planung bis zur Umsetzung. So gehört auch die Schulung der Mitarbeiter in den neuen Systemen zu den Aufgaben der IT-Consultants. Je nach Komplexität der jeweiligen Aufgabe, können Projekte für Berater drei Monate, aber auch drei Jahre dauern.
Angestellt sind IT-Berater klassischerweise in einem Systemhaus. In dessen Namen übernehmen sie den Support der hauseigenen Hard- und Software. Aber auch Unternehmensberatungen, die sich auf den IT-Bereich spezialisiert haben, kommen als Arbeitgeber in Frage. Hier kümmern sich IT-Consultants zum Beispiel um die Beratung im SAP-Bereich. Der Weg in die Selbstständigkeit ist ebenfalls möglich. Neben den damit verbundenen Risiken kann diese Option vor allem finanziell attraktiv sein.
Was ein IT-Berater können muss
Manche Projekte haben eine straffe Deadline: Oft arbeiten IT-Berater unter Zeitdruck. Dafür müssen sie geistig und körperlich belastbar sein. Auch sollten sie selbstständig und strukturiert arbeiten können. Geregelte Arbeitszeiten wie im typischen Nine-to-five-Job gibt es hier nicht. IT-Berater müssen zeitlich flexibel sein. Daneben sind auch diverse Soft Skills für einen Erfolg im Beruf notwendig: Gute Rhetorik und Präsentationsfähigkeiten etwa sind ein Muss. Das ist wichtig für den ständigen Kundenkontakt. IT-Consultants sollten in der Lage sein, schwierige Sachverhalte einfach zu erklären. Außerdem müssen sie die Mitarbeiter eines Unternehmens in verschiedenen Anwendungen schulen können. Sie sollten darüber hinaus kontaktfreudig sein und gerne im Team arbeiten. Damit IT-Berater auch für internationale Kunden gewappnet sind, gehört das ausgezeichnete Beherrschen von deutscher und englischer Sprache in Wort und Schrift ebenfalls zu den Anforderungen. Je nach Projekt arbeiten sie oft an verschiedenen Standorten. Eine hohe Reisebereitschaft ist darum Voraussetzung.
Um die Wünsche des Kunden zu erfüllen, bedarf es oft eines besonderen Fachwissens. Viele IT-Consultants spezialisieren sich auf bestimmte Branchen, um dem Kunden gerecht zu werden. Sie arbeiten dann häufig ausschließlich für die Automobilindustrie, im Bereich der Finanzen oder der Telekommunikation. Exzellente Computerkenntnisse sowie ein ausgezeichnetes Verständnis für Hard- und Software sind zwingend erforderlich. Schließlich wollen Kunden speziell auf diesen Gebieten beraten werden. Da IT-Berater in der Wirtschaft arbeiten, sind BWL-Kenntnisse von Vorteil. So können sie auch die betriebswirtschaftlichen Abläufe in einem Unternehmen nachvollziehen.
Der Weg zum IT-Berater: Voraussetzungen
IT-Berater bzw. IT-Consultant: In Deutschland ist das kein geschützter Begriff. Den einen, richtigen Weg in die IT-Beratung gibt es nicht. Vom ausgebildeten Fachinformatiker über den Ingenieur bis hin zum Wirtschaftsinformatiker mit BWL-Kenntnissen: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, IT-Berater zu werden. Auch Quereinsteiger mit entsprechenden Fähigkeiten oder mit BWL-Hintergrund können in diesem Bereich durchstarten. Neben Affinität zu Systemen und Software, sind Kenntnisse gängiger Programmiersprachen von Vorteil. Dazu zählen zum Beispiel C++, Java, PHP, Javascript oder Python.
Auch wenn sie nicht zwingend notwendig sind: Es gibt es auch direkte Ausbildungsmöglichkeiten, die in den Job führen. Einige Hochschulen bieten den Masterstudiengang „IT-Management/Consulting“ an. Ebenso gibt es bei vielen Industrie- und Handelskammern in Deutschland eine passende Ausbildung. Absolventen dürfen sich hinterher „Geprüfte IT-Berater“ nennen – was in diesem Fall eine gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung ist.