Aufbau und Umfang des Motivationsschreibens
Für den Umfang eines Motivationsschreibens gibt es keine generellen Vorgaben. Bei einigen Doktorandenstellen kann eine Seite ausreichen, bei komplexeren Sachverhalten darf das Schriftstück laut Thesis e. V. aber auch bis zu fünf Seiten umfassen, sofern dieser Umfang aus Gründen der Vollständigkeit erforderlich ist. In der Regel wird die maximale Länge in der Stellenausschreibung vorgegeben.
Das Motivationsschreiben beinhaltet die Kontaktdaten des Bewerbers sowie idealerweise den Stellencode der Ausschreibung. Es folgt die Überschrift „Motivationsschreiben“, gegebenenfalls mit einer definierten Frage- beziehungsweise Themenstellung, ein einleitender Absatz, der Hauptteil und der Schluss. In der Regel wird das Dokument in einem Fließtext formuliert. Auf diese Weise kann die eigene Motivation besser begründet werden. Darüber hinaus wirkt ein Fließtext persönlicher, er lässt sich auf die potenzielle Promotionsstelle genauer zuschneiden.
Inhalt des Motivationsschreibens
In erster Linie ist das Motivationsschreiben eine Chance, der Bewerbung eine persönliche Note zu geben und das Auswahlkomitee davon zu überzeugen, ein leidenschaftlicher Forscher zu sein. In der kurzen Einleitung des Motivationsschreibens sollte der angehende Doktorand darlegen, welche Forschungs- und Interessenschwerpunkte er bis zum Erreichen des aktuellen akademischen Grades bearbeitet hat.
Im ausführlichen Hauptteil beschreibt und begründet der Bewerber seinen Antrieb, die ausgeschriebene Stelle oder das Promotionsprogramm wahrnehmen zu wollen. Hervorgehoben werden soll die intrinsische Motivation, in diesem Forschungsbereich die persönliche Zukunft zu sehen. Die Forschungsinteressen können an dieser Stelle tiefergehend erläutert werden. Daraus sollte sich ergeben, warum eine Promotion gerade in diesem Projekt angestrebt wird.
Hier eignen sich greifbare Beispiele. Das kann der persönliche Bezug zu dem Land sein, über dessen Gesellschaft der Kandidat jetzt promovieren will. Oder die Leidenschaft für Technik, die der Bewerber während eines freiwilligen Engagements entdeckte und die ihn jetzt zu einer Karriere in der Forschung antreibt.
Wichtig ist aber auch, nicht nur sich selbst darzustellen, sondern auch die Arbeit und die Schwerpunkte des Fachbereichs in das Schreiben einfließen zu lassen. Es sollte also daraus hervorgehen, wie sich das anvisierte Projekt in bereits bestehende Forschungsschwerpunkte einfügen lässt und welche Anknüpfungspunkte zu anderen Forschungsthemen und -projekten möglich sind. Ist ein Promotionsthema vorgegeben, sollten Kandidaten ihre bisherigen Arbeiten auf diesem Gebiet sowie die beabsichtigten Forschungsaktivitäten auf der angestrebten Stelle ausführlich darlegen, dabei aber nicht zu sehr ausschweifen.
Neben der beabsichtigten Qualifizierung zur Promotion sollte aus dem Motivationsschreiben zudem hervorgehen, dass der Kandidat sich auch für andere Aufgaben und Chancen interessiert, die die Promotionsstelle oder das Programm bietet – wie die Lehre, eine Gruppenleitung, die Teilnahme an Konferenzen oder die Möglichkeit der Publikation.
Der Schluss des Motivationsschreibens besteht aus einem kurzen Ausblick, was mit der Promotion und der Dissertation erreicht beziehungsweise bewirkt werden soll sowie der Unterschrift des angehenden Doktoranden. Abschließende Floskeln sind an dieser Stelle genauso überflüssig wir leere Phrasen und Allgemeinplätze im gesamten Motivationsschreiben.