Erziehung und Bildung
Einer der ganz klassischen Berufe im öffentlichen Dienst: Lehrer an allgemein- oder berufsbildenden Schulen. Der Großteil von ihnen ist verbeamtet. Doch auch der Quereinstieg in den Lehrerberuf ist möglich: Fachkräfte wie Biologen, Chemiker, Musiker, Theologen oder Mathematiker werden bei entsprechender Eignung und Bedarf an den Schulen zunehmend auch ohne pädagogischen Abschluss tariflich angestellt.
Gute Karriereperspektiven bilden auch die staatlichen Hochschulen und Forschungseinrichtungen: Hier werden unter anderem Professoren, Doktoranden, Postdocs, Privatdozenten und wissenschaftliche Mitarbeiter beschäftigt – je nach Stelle als Beamter oder Angestellter.
Weitere öffentliche Berufe im Bereich Bildung und Erziehung sind beispielsweise:
- Sozialpädagoge oder Sozialarbeiter, etwa beim Sozial- oder Jugendamt, in Wohn- und Betreuungseinrichtungen, im Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst
- Erzieher in Kitas, Horten, Wohn- und Erziehungsheimen
- Jugendreferent in Erziehungs- und Jugendwohnheimen, Jugendzentren, Beratungsstellen oder in der öffentlichen Verwaltung im Bereich Jugendarbeit
- Streetworker
- Entwicklungshelfer in einer anerkannten Einrichtung, zum Beispiel der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).
Finanzverwaltung
Finanzspezialisten werden im öffentlichen Dienst auf jeder Ebene benötigt – vom Kämmerer in der Stadtverwaltung über die Mitarbeiter im Finanzamt (Steuerfahnder, Betriebsprüfer) und in Controlling-Abteilungen bis hin zu Experten im Bundesfinanzministerium. Der klassische Weg führt über ein Finanzwirt-Studium an den öffentlichen Verwaltungsfachhochschulen, den Fachhochschulen für Finanzen oder an der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung.
Ein weiteres Berufsfeld in der Finanzverwaltung ist die Zollverwaltung. Die Ausbildung zu einer Laufbahn im mittleren, gehobenen oder höheren Zolldienst erfolgt an den Ausbildungsstätten des Bildungs- und Wissenschaftszentrums der Bundesfinanzverwaltung (BWZ) sowie praktisch an den Zolldienststellen. Auch eine Ausbildung zum Verwaltungsinformatiker ist hier möglich – im dualen Studium an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung (HS Bund).
Gesundheitswesen
Ob Krankenschwester, Physiotherapeut oder Arzt: Kommunale Krankenhäuser bieten zahlreiche Jobchancen, sowohl für medizinisches als auch nicht-medizinisches Personal. Universitätskliniken stellen zudem ein wichtiges Standbein in der medizinisch-biologischen Forschung dar. Dort werden auch wissenschaftliche Mitarbeiter, Doktoranden und Professoren der medizinischen Fakultäten als Assistenz-, Chef- oder Oberärzte beschäftigt.
Weitere mögliche Berufe im Gesundheitswesen (beispielhaft):
- Sachbearbeiter oder Amtsarzt im Gesundheitsamt
- Heilpädagoge, etwa in integrativen Kitas oder Jugendhilfeeinrichtungen
- Lebensmittelchemiker oder -kontrolleur im Veterinäramt, Gesundheitsamt oder einem Verbraucherschutzzentrum
- Amtstierarzt im Veterinäramt
- Tierpfleger im staatlichen Zoo oder Wildpark
Justizverwaltung
Juristen, vor allem Volljuristen, haben hervorragende Chancen auf eine Karriere im öffentlichen Dienst – und zwar im Prinzip in allen Bereichen. „Kernbranche“ ist aber die Justizverwaltung. Mögliche Berufe sind beispielsweise:
- Richter
- Staatsanwalt
- Notar
- Bewährungshelfer
- Gerichtshelfer
- Verwaltungsinformatiker
- Gerichtsvollzieher
- Justizfachwirt
- Justizwachtmeister
Kunst und Kultur
Viele Künstler und Kulturschaffende sind Soloselbstständige mit entsprechend fragilen Einkommensverhältnissen. Der öffentliche Dienst garantiert ein sicheres Einkommen – unter anderem. Je nach Betätigungsfeld muss hier zusätzlich zur künstlerischen Ausbildung noch eine Weiterbildung oder ein Referendariat abgeleistet werden. Mögliche Berufe im Bereich Kunst und Kultur sind etwa:
- Konservator, Museumspädagoge, Restaurator, Kurator, Fundraiser, Registrar in einem Museum
- Beleuchter, Dramaturg, Kostüm-, Bühnen- oder Maskenbildner, Musiker, Dirigent, Theaterpädagoge, Dramaturg, Intendant an einem Theater
- Musiklehrer an kommunalen Musikschulen
- Sachbearbeiter oder Kulturmanager in einem Kulturamt/Kulturreferat
- (wissenschaftlicher) Bibliothekar
- Denkmalpfleger, zum Beispiel bei einer Denkmalschutzbehörde
- Lehrkraft (bildende Kunst, Theater, Musik) an allgemein- oder berufsbildenden Schulen oder Erwachsenenbildungseinrichtungen
- Mitarbeiter im Kulturreferat
Natur und Umwelt
Der Umwelt- und Naturschutz hat eine zunehmende Bedeutung. Entsprechend gefragt sind Umweltingenieure, Biologen, Geo- und Agrarwissenschaftler oder auch Ingenieure für Abfallwirtschaft oder Landschaftsökologie in den entsprechenden Behörden und Einrichtungen von Bund, Ländern und Kommunen. Sie kontrollieren und dokumentieren oder entwerfen Strategien für eine nachhaltige Entwicklung – in Umwelt-, Gesundheits- und Baureferaten, Geowissenschaftlichen Instituten oder auch dem Grünflächen- oder Sortenamt.
Weitere Berufe im Bereich Natur und Umwelt sind beispielsweise:
- Energie- oder Umweltmanager
- Förster/Forstwirt
- Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst oder in Öffentlichen Rundfunkanstalten
- Zoologe oder Biologe in Zoos oder Naturparks
- Umweltreferent
- Ingenieur für Natur- und Landschaftspflege bzw. Garten- und Landschaftsbau (städtische Parks, Grünflächen oder Gärtnereien)
- Gutachter oder Sachverständiger für Umweltfragen, zum Beispiel bezüglich Altlasten bei Bauvorhaben
Innere und äußere Sicherheit
Die Gewährleistung der inneren und äußeren Sicherheit ist eine der wichtigsten Aufgaben des Staates. Hier bieten sich mannigfaltige Berufe im öffentlichen Dienst – überwiegend für Beamte, aber teils auch im Angestelltenverhältnis:
- Polizist (auch Kriminaldienst)
- Feuerwehrbeamter
- Soldat bei der Bundeswehr
- Verfassungsschützer
- IT-Spezialist in der Cybersicherheit, zum Beispiel beim Bundesnachrichtendienst
- Mitarbeiter beim Ordnungsamt
Sozialverwaltung
Die Sozialverwaltung bietet vielen Akademikern eine berufliche Zukunft. So finden unter anderem Juristen, Informatiker, Steuerfachangestellte, Rechtspfleger, Betriebswirtschaftler oder Verwaltungswirte in den Behörden der Sozialversicherungen, den Versorgungsämtern, in der Verwaltung oder auch bei Arbeits- und Sozialgerichten attraktive Jobs – zum Beispiel als Sachbearbeiter für Unterhaltsvorschussangelegenheiten und Amtsvormundschaften oder als Unfallsachbearbeiter. Die Bundesagentur für Arbeit bildet zudem an ihrer eigenen Hochschule Arbeitsmarktberater aus. Sie arbeiten später bei der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, in den Agenturen für Arbeit oder in Jobcentern.
Technik, Wissenschaft und Forschung
Ingenieure sind gefragt – nicht nur in der freien Wirtschaft, sondern auch im öffentlichen Dienst. Sie kommen in den unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz, sowohl in der praktischen Ausübung ihrer Tätigkeit als auch in der Forschung und Lehre. Mögliche Berufe im Bereich Technik, Wissenschaft und Forschung, auch über die Ingenieurwissenschaften hinaus:
- Architekt, Bauingenieur, Bauzeichner etc., zum Beispiel beim Bauamt
- Biologie-/Chemielaborant in Laboren öffentlicher Einrichtungen und Behörden sowie Universitäten
- Eichbeamter in den Landeseichverwaltungen
- Wirtschaftsinformatiker, Softwareentwickler oder Fachinformatiker für Digitalisierung in kommunalen Verwaltungen und Energieversorgern bis hin zum Bundesnachrichtendienst oder der Bundesnetzagentur
- Mechatronikingenieur, zum Beispiel bei Straßenbahnbetrieben oder der Deutschen Bahn
- Professor, Doktorand, Postdoc, wissenschaftlicher Mitarbeiter an Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
Ver- und Entsorgung, öffentliche Einrichtungen
Vor allem Kommunen bieten im Bereich Ver- und Entsorgung sowie an ihren öffentlichen Einrichtungen öffentliche Berufe mit Perspektive. Ob Wasserwerk oder Stromversorger, kommunales Schwimmbad oder Touristeninformation: Es werden Fachkräfte gebraucht. Mögliche Jobs:
- Ingenieur für Wasserwirtschaft beim Wasserwerk
- Ingenieur für Abfallwirtschaft beim kommunalen Entsorgungsunternehmen
- Energiemanager in der Verwaltung
- Mitarbeiter oder Geschäftsführer in einem Schwimmbad
- Veranstaltungsmanager (zum Beispiel für Stadtfeste)
- Touristik- und Marketingexperte
Verkehr und Infrastruktur
Das Verkehrs- und Infrastrukturmanagement in Deutschland obliegt in erster Linie dem Staat. Ob im kommunalen Planungsamt, bei der Deutschen Bahn oder dem Wasser- und Schifffahrtsamt: Wer etwas bewegen möchte, findet den passenden Beruf im öffentlichen Dienst. Zum Beispiel:
- Lokomotivführer, aber auch Informatiker, Ingenieur für Verfahrenstechnik, Volks- und Betriebwirtschaftler, Bauingenieur, Jurist für die Durchführung von Planrechtsverfahren beim Eisenbahnamt
- Projektingenieur Infrastrukturmanagement bei Verkehrsbetrieben oder Behörden
- Ingenieur für Luft- und Raumfahrttechnik, Referent, Verwaltungswirt, Flugbetriebsprüfer beim Luftfahrtbundesamt
- Kapitän, Jurist, Schleusenwärter beim Wasser- und Schifffahrtsamt
- Mobilitätsmanager bei der Stadtverwaltung
- Sachbearbeiter in der Verkehrsgewerbeaufsicht
- Verkehrsplaner
- Projektentwickler im öffentlichen Wohnungsbau