Anzahl der privaten Hochschulen in Deutschland im Jahr 2020
Im Vergleich zu 2010 hat sich die Zahl der Studenten 2020 fast verdreifacht: Nach Angaben des Stifterverbandes sind an den mittlerweile 106 privaten Hochschulen in Deutschland 244.000 Studierende eingeschrieben. Bei den meisten handelt es sich um Fachhochschulen, oft auch als Hochschulen für angewandte Wissenschaften bezeichnet.
Die privaten Hochschulen vereinen somit rund ein Achtel an der gesamten Studierendenschaft hierzulande und haben einen Anteil von etwa einem Viertel an der gesamten Hochschullandschaft. Und die Studenten halten dort offensichtlich eher durch: Die Abbruchquote an privaten Hochschulen liegt lediglich bei 7,8 Prozent, an staatlichen Hochschulen hingegen bei 21 Prozent.
Die privaten Hochschulen hatten 2020 mehr als 150 verschiedene Studiengänge im Angebot, darunter sehr spezialisierte wie beispielsweise Orthobionik oder Musiktherapie. Insgesamt handelt es sich um
- 60 Prozent wirtschaftswissenschaftliche Fächer
- 16 Prozent MINT-Fächer
- 10 Prozent Gesundheitsfächer inklusive Humanmedizin
- 8 Prozent Sprachen, Kultur, Kunst, Sport
Nach Angaben des VPH finden 23 Prozent aller berufsbegleitenden Studiengänge an privaten Hochschulen statt, 26 Prozent aller Teilzeit-Studiengänge und sogar 37 Prozent aller Fernhochschul-Studiengänge. Gut ein Viertel aller Studenten in dualen Studiengängen sind an privaten Hochschulen eingeschrieben.
Private oder staatliche Hochschule: Unterschied als Arbeitgeber
Private Hochschulen unterscheiden sich in einem wesentlichen Punkt als Arbeitgeber von staatlichen Hochschulen: Die Mitarbeiter können nicht verbeamtet werden. Professoren, Dozenten und wissenschaftliche Mitarbeiter befinden sich in einem frei verhandelbaren Angestelltenverhältnis. Befristete Stellen sind ebenso möglich wie unbefristete, Teilzeit- wie Vollzeitstellen. Für das Lehrpersonal bedeutet das weniger Sicherheit als im staatlichen Bildungssystem.
Auch das Gehalt ist frei verhandelbar und ist in keiner Besoldungsordnung oder Entgelttabelle geregelt. In der Regel verdienen Wissenschaftler an privaten Hochschulen jedoch nicht schlechter als in einer vergleichbaren Position an einer staatlichen Hochschule.
Inhaltlich wird in der Regel mehr Wert auf die Lehre gelegt, da die Studierenden für ihre Gebühren eine entsprechende Gegenleistung verlangen können. Die Forschung kann im Vergleich zu staatlichen Hochschulen demnach ein wenig in den Hintergrund rücken.
Ansonsten unterscheiden sich die Einstellungsvoraussetzungen nicht grundsätzlich. Private Fachhochschulen verlangen aber in der Regel mehrjährige berufspraktische Erfahrungen.