Promovieren mit Behinderung
Tipps für die Promotion mit Beeinträchtigung
Obwohl viele Akademiker mit einer Beeinträchtigung leben, ist die Promotion mit Behinderung noch immer keine Selbstverständlichkeit. Vielfältige Unterstützungsangebote wollen hier Abhilfe schaffen.
Manchmal passiert im Leben etwas Unvorhergesehenes, Menschen können plötzlich nicht mehr so weiter machen wie bisher: etwa nach psychischen Ausnahmesituationen, bei chronischen Leiden, nach schweren Verletzungen. Oder eine Beeinträchtigung besteht bereits von Geburt an. Diese Lebenswege sind auch an deutschen Hochschulen zu finden: Etwa jeder siebte Student lebt nach Angaben der Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes mit einer Beeinträchtigung. Bei jedem 14. Studenten ist die Behinderung so ausgeprägt, dass dadurch die akademische Arbeit erschwert wird.
Politische Maßnahmen, wie bspw. die UN-Behindertenrechtskonvention des Jahres 2009, haben sich zum Ziel gesetzt, Menschen mit Behinderung den Zugang zum Arbeitsmarkt und zur akademischen Bildung zu erleichtern und damit ein gleichberechtigtes barrierefreies und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Promovieren mit Behinderung noch Ausnahme
Körperliche und geistige Beeinträchtigungen sind auch unter Akademikern keine Ausnahmen, Promotionen von Menschen mit Behinderung dagegen schon. Nach Angaben des „Bundesberichtes Wissenschaftlicher Nachwuchs 2013“ ist unter 24 Doktortitel-Trägern nur ein einziger mit Behinderung. Zum Vergleich: Etwa jeder elfte Bürger der Gesamtbevölkerung lebt mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen.
Arbeitslosigkeit unter schwerbehinderten Akademikern steigt
Im Auftrag der „Aktion Mensch“ haben sich Wissenschaftler der Kölner Universität kürzlich mit der beruflichen Teilhabe von hoch qualifizierten Menschen mit Behinderung auseinandergesetzt. Die Studie zeigt: Haben nicht beeinträchtigte Akademiker vom wirtschaftlichen Aufschwung der vergangenen Jahre profitiert, stieg unter den schwerbehinderten Akademikern die Zahl der Arbeitslosen sogar an. Als Ursache werden vor allem Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung, deren Stigmatisierung, fehlende Aufklärung sowie Berührungsängste genannt. Hinzu kämen außerdem bürokratische Hürden.
Verpassen Sie keine neuen Stellen
Mit unserem Job-Newsletter erhalten Sie wöchentlich passende Stellen sowie interessante Inhalte zu Ihrem Suchprofil.
Aktuelle Suchbegriffe:
Doktorand/in
Nach der Registrierung können Sie Ihr Profil anpassen.
Halten Sie an Ihren Karrierezielen fest
Doch all das sollte Sie unter keinen Umständen davon abhalten, an Ihren Karrierezielen festzuhalten. Unter erschwerten Umständen bleibt eine Promotion zwar eine Herausforderung, die sich inzwischen jedoch durchaus meistern lässt. Mittlerweile gibt es zahlreiche Angebote, die Menschen mit Behinderung auf dem Weg zum Doktortitel unterstützen. Wer Antworten auf bürokratische Fragen, Tipps zur Hochschulwahl oder Hilfe bei persönlichen Problemen sucht, kann sich an diverse Beratungsstellen wenden.
Für Akademiker mit besonders starken Beeinträchtigungen gibt es seit 2013 das vom Bundessozialministerium geförderte Projekt „PROMI – Promotion inklusive“. In diesem Rahmen werden jährlich speziell für schwerbehinderte Akademiker 15 zusätzliche halbe Promotionsstellen geschaffen. Die Universität zu Köln ist Initiator des Projekts, 15 weitere Universitäten sind bereits als feste Partner mit dabei.
INFO-BOX: Beratungsstellen für die Promotion mit Behinderung
Um unsere Webseite optimal gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen sowie Hinweise dazu, wie Sie die Speicherung der Cookies verhindern können, finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.