Gehalt im öffentlichen Dienst: TVöD, TVöD-SuE
Sozialarbeiter:innen und Sozialpädagog:innen sind häufig beim Bund oder einer Kommune angestellt. In diesem Fall entspricht die Bezahlung dem geltenden Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD).
Um der Differenzierung der verschiedenen Aufgabenfelder im sozialen Bereich Rechnung zu tragen, wurde für den Sozial- und Erziehungsdienst auf kommunaler Ebene eine eigene Tabelle eingeführt (TVöD-SuE). Sie gliedert sich in unterschiedliche Entgeltgruppen, wobei für Sozialarbeiter:innen und Sozialpädagog:innen die Entgeltgruppen S11b, S12 und S14 relevant sind. Hier finden sich bis auf ganz wenige Ausnahmen (beispielsweise Jugendamtsleitende, die noch höher eingegliedert werden) alle sozial Arbeitenden im öffentlichen Dienst wieder.
- Rund 90 Prozent aller Sozialarbeitenden und Sozialpädagog:innen werden nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nach dem Tarif S 11b bezahlt.
- Unter S12 fallen fachlich schwierige Tätigkeiten wie beispielsweise die Arbeit mit Drogenabhängigen.
- Unter S14 werden Sozialarbeitende und Sozialpädagog:innen mit Tätigkeiten in Garantenstellung eingeordnet, beispielsweise bei Entscheidungen zur Gefahrenvermeidung des Kindeswohls.
Innerhalb dieser Gruppen gibt es sechs Erfahrungsstufen, die sich nach der Beschäftigungsdauer richten.
Wo verdienen Sozialarbeiter und Sozialpädagogen am meisten? Gehalt nach Bundesland
Ein wesentlicher Faktor für den Verdienst von Sozialarbeiter:innen und Sozialpädagog:innen ist die Region, in der sie tätig sind. Die Unterschiede sind vergleichsweise hoch: Zwischen den Bundesländern Sachsen (3.713 Euro brutto pro Monat) und Hessen (4.335 Euro) variiert der Gehaltsmedian bezogen auf eine Vollzeitstelle um rund 600 Euro brutto pro Monat – mehr als 7.000 Euro pro Jahr. Die einzelnen Werte für jedes Bundesland (Stand Februar 2024) lassen sich aus der folgenden Tabelle ablesen.
Gehalt nach Altersgruppe und Geschlecht
Wie in den meisten Berufsgruppen bekommen auch bei den Personen, die sozialer Arbeit nachgehen, die Männer im Mittel ein höheres Gehalt. Während Frauen mit einem Median 4.135 Euro monatlich auskommen müssen, verdienen Männer durchschnittlich 4.459 Euro.
Der Entgeltatlas erfasst zudem drei verschiedene Altersgruppen, die in der Regel mit einer unterschiedlichen Berufserfahrung einhergehen. So verdienen
- unter 25-Jährige im Mittel 3.607 Euro brutto pro Monat,
- 25- bis 54-Jährige 4.131 Euro und
- über 55-Jährige 4.916 Euro.
Doktorand, Postdoc, Professorin: Gehalt in der Wissenschaft
Wissenschaftlerinnen, die beispielsweise als wissenschaftliche Mitarbeitende an einer Universität beschäftigt sind, werden nach Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) bezahlt und werden hier in aller Regel in die Entgeltgruppe E13 eingruppiert; Postdocs können auch nach E14 vergütet werden, sehr selten nach E15.
Demnach verdienen (Nachwuchs-)Wissenschaftler:innen in der niedrigsten Erfahrungsstufe an der Uni in der Entgeltgruppe E13 ab 1. März 2024 4.338,34 Euro brutto pro Monat, in der höchsten Erfahrungsstufe 6.237,38 Euro. In E14 liegen die monatlichen Bruttogehälter ca. 350 bis 400 Euro höher. Für Professuren gilt die W-Besoldung (W1 bis W3), hier liegt das Grundgehalt bei bis zu 8.000 Euro pro Monat (plus Zulagen). In der Wissenschaft finden sich also die meisten sozialen Berufe mit hohem Gehalt.
Das Gehalt von Sozialarbeitenden in der freien Wirtschaft
Während Sozialarbeiter:innen im öffentlichen Dienst nach Tarif bezahlt werden, kommt es beim Gehalt in der freien Wirtschaft immer auf die Branche, die Unternehmensgröße und auch auf die Berufserfahrung an. Daher lässt sich der Verdienst von Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen in der Wirtschaft nicht verallgemeinert darstellen.
In der betrieblichen Sozialarbeit wie beispielsweise als Human Ressource Manager:in können Sozialarbeitende und Sozialpädagog:innen laut gehalt.de bei 4.129 Euro brutto im Monat verdienen. Das Gehalt ist aber dabei in hohem Maße abhängig von der Unternehmensgröße und dem Standort.