Was verdient ein Gymnasiallehrer?
Eine der wenigen Gemeinsamkeiten bei den Gehaltsregelungen zwischen den Bundesländern ist die Eingruppierung von Gymnasiallehrern in A13. Damit sind Gymnasiallehrer die Bestverdiener unter den unterrichtenden Beamten. Zudem hat ihre Karriereleiter im Vergleich zu anderen Schulformen mehr Sprossen, da Gymnasien in der Regel mehr Personal zur Koordination und Organisation brauchen. Im Durchschnitt liegt das Einstiegsgehalt für Beamte in der Besoldungsgruppe A13 bei 4.220 Euro, nach 26 Berufsjahren bei 5.367 Euro. Wie viel Gymnasiallehrer in einzelnen Bundesländern verdienen, zeigt die folgende Auflistung, unterteilt in den Verdienst zum Berufsstart sowie nach etwa 26 Berufsjahren:
Wie hoch sind für Lehrer die Gehaltsunterschiede in den Bundesländern?
Weil die Bildungsministerien der Länder Stundenanzahl und Gehalt weitgehend beliebig ansetzen können, entstand ein regelrechter Wettbewerb um Lehrkräfte zwischen den Bundesländern. Das Rennen bei den Lehrergehältern führt derzeit Baden-Württemberg an. 2020 liegt das Bruttogehalt von verbeamteten Lehrern dort 5,0 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Gefolgt von Sachsen (+4,0 Prozent) und Bayern (+3,9 Prozent). Die Schlusslichter bilden das Saarland und Hessen, wo die Gehälter 5,3 beziehungsweise 4,1 Prozent unter dem Mittel liegen.
In Sachsen erhält ein Grundschullehrer dank der A13-Einstufung im ersten Berufsjahr ein Grundgehalt von 4.200 Euro brutto, in Hessen sind es 3.481 Euro. Für einen aussagekräftigeren Vergleich muss man zusätzlich die Zahl der Pflichtstunden heranziehen: In Hessen muss ein Grundschullehrer für sein vergleichsweise niedriges Gehalt 28,5 Deputatstunden leisten. In vielen anderen Bundesländern, darunter auch Sachsen, sind es nur 27.
Welche Auswirkungen hat eine Verbeamtung auf das Gehalt von Lehrern?
Mit Ausnahme von Berlin und Thüringen ist eine Verbeamtung für Lehrer grundsätzlich möglich. In Sachsen allerdings nur für Schulleiter und deren Stellvertreter. In allen anderen Bundesländern ist ein Großteil der Lehrer in einem Beamtenverhältnis tätig. Verbeamtet wird, wer gesundheitliche und fachliche Voraussetzungen erfüllt und das Höchstalter, das je nach Bundesland bei 40 bis 50 Jahren liegt, noch nicht erreicht hat. Der Beamtenstatus ist erstrebenswert, denn neben geringeren Abgaben winken auch Unkündbarkeit sowie Zuschläge für eigene Kinder.
In der Regel ist das Bruttogehalt von Beamten ähnlich hoch wie das der angestellten Kollegen. Weil sie aber keine Renten-, Pflege- oder Arbeitslosenversicherung bezahlen, sind ihre Abzüge geringer. Wie das Unterrichtsportal lehrerfreund.de vorgerechnet hat, bleiben einer 35 Jahre alten, verbeamteten Gymnasiallehrerin in NRW, die keine Kinder hat, in Vollzeit arbeitet und seit acht Jahren im Dienst ist, von 4.780 Euro nach allen Abzügen 3.450 Euro. Ohne den Beamtenstatus hätte sie ein Nettogehalt von 2.900 Euro monatlich zur Verfügung.
Was verdienen Lehrer nach einer Beförderung?
Für diejenigen, die jungen Leuten gerne etwas beibringen, aber keine organisatorischen Aufgaben übernehmen wollen, endet die Erhöhung des Gehalts bei der letzten Erfahrungsstufe. Will ein Lehrer Karriere machen, ist dieser Schritt damit verbunden, dass die reine Unterrichtszeit sinkt. Durch eine Bewerbung in eine höhere Besoldungs- oder Entgeltgruppe erweitert sich auch der Zuständigkeitsbereich. Lehrer sollten sich daher genau überlegen, inwiefern der Wunsch nach mehr Geld auch mit dem Wunsch nach einer Tätigkeit einhergeht, die mehr Koordination und Organisation beinhaltet.
Will etwa ein Gymnasiallehrer in NRW die Karriereleiter hochklettern, so winken folgende Gehaltsaussichten und beispielhafte Aufgaben:
Faktoren, die bei Bewerbungen generell relevant sind, zählen auch im Bildungssystem: Berufserfahrung, Motivation, Stärken und Kontakte. Angestellte Lehrer gehen bei Beförderungen meist leer aus, denn Funktions- und Leitungsstellen sind in der Regel Beamten vorbehalten. Ausgenommen sind natürlich die Bundesländer, in denen Lehrer ohnehin nicht oder nur in besonderen Fällen verbeamtet werden.