Das Einstiegsgehalt für Biologen mit Bachelor oder Master
Berufseinsteiger und Berufseinsteigerinnen können nach dem Biologiestudium noch kein hohes Gehalt erwarten. Die entscheidenden Einkommenskriterien sind zu Beginn der beruflichen Laufbahn der erworbene Hochschulabschluss sowie der Arbeitgeber.
Wer als Biologe oder Biologin in den öffentlichen Dienst einsteigt, wird nach den Bedingungen im Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TVöD) oder dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) bezahlt. Dort sind je nach Qualifikation bestimmte Entgeltgruppen und Erfahrungsstufen festgelegt.
- Für Hochschulabsolventen mit Bachelor-Titel ist das im TV-L die Stufe 1 in den Entgeltgruppen E 9a oder 9b. Sie entsprechen einem Einstiegsgehalt von 3.051,16 Euro brutto im Monat (Stand August 2021). Mehr Geld gibt es bereits nach einem Jahr in der Stufe 2: 3.277,32 Euro.
- Master-Absolventen und -Absolventinnen hingegen beginnen in der höheren Entgeltgruppe E 13. Sie verdienen damit anfangs 4.074,30 Euro brutto monatlich. Auch hier findet ein Sprung nach einem Jahr auf Stufe 2 und dann 4.385,20 Euro statt.
Ein Sonderfall ist Hessen, das nicht Mitglied der Tarifgemeinschaft der Länder ist und einen eigenen Tarifvertrag hat, den TV-H. Die Höhe der Gehälter ist aber vergleichbar.
Biologen mit Master: Gehalt mit zunehmender Berufserfahrung
Im Laufe ihres Berufslebens gewinnen Biologinnen an Erfahrung. Das zahlt sich mit der Zeit aus. So erhalten sie im öffentlichen Dienst automatische Gehaltserhöhungen. Dafür sind bis zu sechs Stufen vorgesehen. Im Folgenden ein Beispiel für Biologen mit Masterabschluss:
Angesammeltes Wissen ist auch in Unternehmen immer ein gutes Argument für eine Gehaltserhöhung. Basiert die Vergütung auf einem Tarifvertrag, sind darin die entsprechenden Voraussetzungen bereits geregelt. Trotzdem können unter Umständen individuelle Vereinbarungen getroffen werden. Dies umso mehr, wenn der Arbeitgeber nicht tariflich gebunden ist.
Die Chancen auf mehr Geld erhöhen sich zwangsläufig mit Beförderungen, einer Führungsposition oder der Übernahme von Personalverantwortung. Ebenfalls gehaltsfördernde Wirkung haben beispielsweise berufliche Weiterbildungen und Lehrgänge. Was im Durchschnitt möglich ist, zeigt ein Vergleich der Gehälter nach deutschen Bundesländern. Die Unterschiede sind hier beträchtlich. Nach einer Auswertung des Portals gehalt.de gibt es ein deutliches West-Ost-Gefälle: Während die Gehälter in den neuen Bundesländern demnach zwischen 3.500 und 3.700 Euro brutto monatlich liegen, sind es in den alten mindestens 1000 Euro mehr. Am meisten verdienen Biologen in Hessen: 4.996 Euro brutto im Monat.
Da es sich hier um durchschnittliche Gehälter handelt, ist nach oben noch Spielraum. Biologen in Führungspositionen beziehungsweise mit Personalverantwortung können deutlich mehr verdienen.
Biologen mit Promotion verdienen mehr
Biologinnen mit einem Doktortitel haben grundsätzlich bessere Chancen auf ein höheres Gehalt als Bachelor- oder Master-Absolventen. Das liegt vor allem an den besseren Aufstiegsmöglichkeiten, die mit einer Promotion verbunden sind. In der Regel macht sie ein Gehaltsplus von zehn Prozent aus.
In den Stellenausschreibungen vieler Unternehmen wird ein Doktortitel für eine Einstellung sogar vorausgesetzt. Die Promotion zeigt den Personalern und Personalerinnen unter anderem, dass ein Bewerber selbstständig Versuchsreihen und Analysen vornehmen kann. Außerdem bringt er oft internationale Erfahrung und Kontakte mit. Das ist den Unternehmen bis zu 70.000 Euro brutto pro Jahr wert – in großen teilweise sogar noch deutlich mehr in führenden Positionen.
Das Gehalt für Biologen in der Wissenschaft
Forschung und Lehre – das sind die traditionellen Einsatzbereiche für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, so auch für Biologen. Die Verdienstmöglichkeiten sind gut, allerdings nicht so groß wie in der Industrie. Finanzieller Maßstab für eine wissenschaftliche Tätigkeit sind die bereits weiter oben genannten Tarife des öffentlichen Dienstes.
So werden wissenschaftliche Angestellte an einer Universität oder außeruniversitären Forschungseinrichtung – wie auch Master-Absolventen – nach der Entgeltgruppe 13 bezahlt. Das gilt etwa für das Gehalt von Postdocs, Doktoranden und Doktorandinnen sowie für Lehrkräfte der Sekundarstufe II, die ihre erste Stelle annehmen.
Das Gehalt von verbeamteten Professoren und Professorinnen wird nach einem anderen System vergütet. Diese sogenannte W-Besoldung hat drei Stufen. Die niedrigste (W1) regelt das Einkommen für Juniorprofessoren und Juniorprofessorinnen (je nach Bundesland zwischen 4.500 und 5.300 Euro brutto monatlich), W2 und W3 die Gehälter für alle anderen Professoren mit Beamtenstatus (bis zu 7.500 Euro brutto pro Monat).