Für Professuren privater Hochschulen gibt es ähnliche Einstellungsvoraussetzungen wie an staatlichen Hochschulen. So verlangen auch die privaten Fachhochschulen, die die große Mehrheit ausmachen, oft mehrjährige berufspraktische Erfahrungen. Die dort gewonnenen beruflichen Kontakte bieten den Vorteil, dass Sie bei einem Ausscheiden aus der Professur oft über bessere Möglichkeiten zur Weiterbeschäftigung verfügen als Wissenschaftler, die sich ausschließlich im staatlichen Forschungssystem bewegt haben.
Sehen Sie Ihren beruflichen Schwerpunkt in der Forschung, sollten Sie sich bevorzugt eine Anstellung im staatlichen Wissenschaftssystem suchen. Da Privathochschulen Studiengebühren verlangen, orientieren sie sich mehr an den Bedürfnissen der Studierenden. Das Pensum für Lehre und Betreuung ist damit deutlich höher. Für Forschung bleibt darum oft weniger Zeit.
Gehalt wird individuell verhandelt
Ihr Gehalt handeln Professoren an einer Privathochschule selbst aus. Die Höhe hängt nicht zuletzt davon ab, wie gut der Bewerber auf die Stelle passt, welche Rolle der Lehrstuhl innerhalb der Hochschule hat und wie das Anforderungsprofil für diese Stelle ist. Oft orientieren sich die Gehälter an der W-Besoldung, genauso sind aber auch höhere und weit unterhalb der W-Besoldung liegende Vergütungen möglich.
Private Hochschulen stehen unter einem deutlich höheren finanziellen Druck als die staatlichen. Viele Einrichtungen müssen sehr schnell nach ihrer Eröffnung wieder schließen, und auch hoch angesehene Einrichtungen kämpfen um ihr Fortbestehen. Für das Lehrpersonal bedeutet das noch weniger Sicherheit als im staatlichen Bildungssystem. Wer so seine Anstellung verliert, muss bisweilen auch um seinen Professorentitel fürchten. Die Regelungen zur Weiterführung des Titels nach dem Ausscheiden aus einer Professur werden von den Landeshochschulgesetzen festgelegt.