Der beinah sichere Hafen: Tenure Track
VON ANKE WILDE
Wer sich schon als Juniorprofessor bewähren konnte, kann bisweilen ohne weitere Ausschreibung und Berufungsverfahren zum regulären Professor berufen werden. Diese „Tenure-Track-Stellen“ sind bislang jedoch die Ausnahme. Laut Umfrage des Instituts für Hochschulforschung Halle-Wittenberg waren die Stellen von 23 Prozent der Befragten mit Tenure Track ausgestattet. Es gab jedoch fachspezifische Unterschiede – Fächer aus dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich waren etwas großzügiger als die der Geistes- und Sozialwissenschaften.
Tenure-Track-Stellen müssen als solche ausgeschrieben werden
Um eine Juniorprofessur als Tenure Track laufen zu lassen, muss die Universität frühzeitig sicherstellen, dass sie später eine entsprechende W2- oder W3-Professur einrichten will. Zudem muss die jeweilige Juniorprofessur schon mit Tenure-Option ausgeschrieben worden sein. Hausbewerber auf diese Stellen müssen oft mindestens zwei Jahre an einer anderen Forschungseinrichtung gearbeitet haben.
Ob ein Juniorprofessor sich bewährt hat, wird in der zweiten Hälfte der Professur im Rahmen eines Bewertungsverfahrens geprüft. Ähnlich wie bei der Zwischenevaluation müssen Sie dann einen Selbstbericht vorgelegen. Dieser enthält neben einer kritischen Stellungnahme und Dokumentation Ihrer Tätigkeiten auch Ihr Forschungs- und Lehrkonzept für die künftige Professur sowie Nachweise zu Führungskompetenzen, zum Beispiel durch Leitung von Arbeitsgruppen. Ist das Evaluationsergebnis negativ und werden Sie nicht als regulärer Professor übernommen, muss erneut über die Juniorprofessur entschieden werden.
academics :: Februar 2016