Generell wird in strukturschwächeren Gegenden geringer bezahlt, ebenso gibt es ein Stadt-Land-Gefälle. Betriebe, die in Großstädten oder Großstadtnähe angesiedelt sind, bezahlen häufig mehr als Unternehmen im ländlichen Raum. Die Gehälter liegen hier laut der VDMA-Gehaltsstudie um 16 bis 19 Prozent höher.
Sonderleistungen und Boni
Im Maschinenbau kommen zu den festen Jahresgehältern häufig noch Sonderleistungen und variable Gehaltsbestandteile wie Boni hinzu. Im Jahr 2014 setzten laut VDMA über 90 Prozent der Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau eine Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg als Instrument der Entgeltpolitik ein. Über 80 Prozent boten darüber hinaus weitere Zusatzleistungen an. Die Höhe der Boni variierte jedoch stark, in den meisten Fällen wurden Aufschläge zwischen einem und zwölf Prozent der Jahresgehälter gewährt.
Entgeltlücke im Maschinenbau
Im Entgeltmonitor 2018 wurden die Gehaltsdifferenzen zwischen Frauen und Männern in Deutschland erfasst. Im Maschinenbau kommt es bei Angestellten mit einem vergleichsweise geringen Jahresgehalt (zwischen 30.000 und 35.0000 Euro brutto im Median) zu einem bereinigten Gender Pay Gap von 3,3 Prozent. Bei Angestellten mit vergleichsweise hohem Gehalt (zwischen 55.000 und 60.000 Euro brutto im Median) steigt die Entgeltlücke auf 7,1 Prozent. Auch diese Betrachtungen beziehen sich ausschließlich auf die Einkommen von Beschäftigten ohne Personalverantwortung.
Das verdienen promovierte Maschinenbauingenieure
Eine Promotion ist bei Maschinenbauingenieuren eher die Ausnahme, da der Arbeitsmarkt den Uni-Absolventen auch ohne Doktortitel offensteht. Wer die Zeit in eine Promotion dennoch investiert, wird dafür in der Regel auch finanziell belohnt. Denn generell bestimmt die Qualifikation das Gehalt im Maschinenbau laut Gehaltsstudie des VDMA in wesentlich höherem Maße als andere Aspekte wie beispielsweise das Lebensalter.
So können promovierte Maschinenbauer bereits zum Berufseinstieg mit durchschnittlich mehr als 50.000 Euro Jahresverdienst rechnen. Im Laufe der Karriere dürfte sich dieser Wert mehr als verdoppeln, denn in der Regel streben Maschinenbauingenieure mit Doktortitel gut bezahlte Führungspositionen an.
Gehälter für Maschinenbauingenieure in der Wissenschaft
Nicht alle Maschinenbauingenieure streben eine Karriere in der Wirtschaft an, einige wenige zieht es auch in die Forschung und Lehre. Allerdings hatten laut ingenieur.de zum 1. Januar 2013 nur rund vier Prozent aller Ingenieure den Berufswunsch, in die Wissenschaft zu gehen. Jobs werden an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb des Hochschulbereichs angeboten, insbesondere in industrienahen Forschungsinstitutionen. Jobs in der Wissenschaft richten sich unter anderem an wissenschaftliche Mitarbeiter sowie an Professoren.
Die Leistung von Professoren wird nach der sogenannten W-Besoldung vergütet. Sie hat drei Stufen: Die niedrigste (W1) regelt das Einkommen für Juniorprofessoren, W2 und W3 die Gehälter für alle anderen Professoren mit Beamtenstatus. Fachhochschulprofessoren können ebenso wie ihre Kollegen an Universitäten nach den Besoldungsgruppen W2 und W3 vergütet werden. Allerdings ist W3 an Fachhochschulen die große Ausnahme.
Von Bundesland zu Bundesland unterscheidet sich diese Besoldung allerdings deutlich, bei W3 im Durchschnitt um mehr als 1.000 Euro monatlich, wie das Besoldungsranking des Deutschen Hochschulverbands (DHV) 2018 ergab. Bayern ist bei den W3-Grundgehältern mit 7.017,65 Euro (gut 84.000 Euro im Jahr) Spitzenreiter, in Thüringen ist die Besoldung hingegen deutlich geringer und liegt bei 6.100 Euro im Monat (gut 73.000 Euro im Jahr). Die Grundbezüge werden in der Regel noch durch individuelle Leistungsbezüge erhöht.
Wissenschaftliche Mitarbeiter an einer Universität oder außeruniversitären Forschungseinrichtung werden für gewöhnlich nach der Entgeltgruppe 13 bezahlt. Das gilt etwa für Postdocs, Doktoranden sowie für Lehrkräfte der Sekundarstufe II, die ihre erste Stelle annehmen. Ihr Gehalt ist tariflich gebunden, aber auch von Erfahrungsstufen abhängig. Mehr dazu erfahren Sie in dem Ratgeber "Was verdienen wissenschaftliche Mitarbeiter?".